Wichtige Informationen

Du überlegst, einem Hund aus dem Tierschutz eine zweite Chance zu geben? Das ist eine wunderbare Entscheidung – ganz egal, ob du einen Hund über einen Verein, der sich für den Tiere im Ausland einsetzt, oder aus einem deutschen Tierheim adoptieren möchtest.

Wir möchten dir hier wichtige Informationen an die Hand geben. Erfahre, zum Beispiel worauf du dich einstellen solltest, wenn ein Hund aus dem Tierschutz bei dir einzieht, warum es Schutzgebühren gibt und wie ein harmonisches Zusammenleben zwischen Kindern und Hunden gelingt. Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zu einer glücklichen Mensch-Hund-Beziehung.

Information: Adoption eines Tierschutzhundes 

 

Du überlegst, einem Hund aus dem Tierschutz ein neues Zuhause zu schenken? Das ist eine wundervolle Entscheidung, und wir freuen uns sehr, wenn wir dich auf diesem Weg begleiten können. 

Bevor du so eine bedeutende Entscheidung endgültig triffst, gibt es einige Dinge die genau durchdacht und geplant werden sollten. Für die folgende Fragen solltest du eine geeignete Antwort haben: 

  • wer kann sich im Notfall um den Hund kümmern (Krankenhaus, etc.)?
  • habe ich eine Urlaubsbetreuung, falls ich einen Urlaub ohne Hund machen möchte? 
  • kann ich dem Hund immer gerecht werden, auch wenn sich meine berufliche/private Situation ändert (Trennung, Jobwechsel/-verlust, etc.)?
  • bin ich bereit Kompromisse einzugehen (mit einem Hund wird es immer Situationen geben, die nicht nach Plan laufen)?

Du hast dir über all diese Themen Gedanken gemacht und eine ideale Lösung für alle Fragen. Wenn du dich bereit fühlst, einem Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause zu bieten sind hiereinige Tipps, um dich auf die Ankunft vorzubereiten: 

Jeder Hund hat seine eigene Geschichte

Leider haben die meisten Hunde eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Viele von ihnen wurden aus Tötungsstationen gerettet, auf der Straße gefunden oder stammen aus Vermehrerbetrieben. Genaues über die Vorgeschichte der Hunde weiß man leider nur in wenigen Fällen. 

Du stellst dir wahrscheinlich die Frage, ob der Hund schon stubenrein ist, Grundkommandos kennt oder allein bleiben kann. Leider kann hierzu oft nur bedingt Auskunft geben werden. Die Hunde die noch in Tierheimen oder bei Tierschützer*innen vor Ort befinden, kennen einen „normalen“ Alltag in einem Haus oder einer Wohnung noch nicht. Unsere Partner geben sich die größte Mühe eine relativ genaue Einschätzung der Hunde zu treffen. Was Du erwarten kannst und Tipps wie du dich am besten vorbereiten kannst, möchten wir dir hier erklären: 

Es ist wichtig, dass Du keine zu hohen Erwartungen hast. Dein neues Familienmitglied braucht Zeit, um Vertrauen zu fassen und sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Sei geduldig und verständnisvoll, denn schon kleine Dinge wie eine Treppe oder ein Staubsauger können für die Hunde fremd und beängstigend sein.

Tipps für die ersten Tage mit einem Tierschutzhund

Die Adoption eines Tierschutzhundes ist ein großer Schritt und bringt eine besondere Verantwortung mit sich. Diese Hunde haben oft Schlimmes erlebt: Sie wurden möglicherweise ausgesetzt, misshandelt oder haben lange Zeit auf der Straße überlebt. Sie kommen aus einer Umgebung, in der sie um ihr Überleben kämpfen mussten, und betreten nun eine völlig neue Welt, die sie noch nicht verstehen. Geduld, Verständnis und Einfühlungsvermögen sind in dieser sensiblen Phase essenziell. Die Hunde brauchen Zeit, um Vertrauen aufzubauen und zu verstehen, dass ihr neues Zuhause ein sicherer Ort ist, an dem sie geliebt und geschützt werden.

Der Einzug: Ein Moment voller Emotionen: 

Der Transport des Hundes nach Hause sollte stets sicher erfolgen, entweder in einer Transportbox oder mithilfe eines Sicherheitsgurts. Es ist wichtig, den Hund doppelt zu sichern, das heißt sowohl mit einem Halsband als auch mit einem gut sitzenden Geschirr, wir legen euch die Nutzung eines Sicherheitsgeschirrs besonders am Anfang ans Herz. Die Leine muss mit zwei Karabinern sowohl am Halsband als auch am Geschirr befestigt werden, um ein Entkommen zu verhindern.

Die Vorfreude ist natürlich riesig, und ihr möchtet dem Hund sofort all eure Liebe zeigen. Doch genau das könnte den Hund überfordern. Nach dem langen Transport ist er wahrscheinlich müde, gestresst und orientierungslos. Daher versucht euch zurückzunehmen und alles ruhig und behutsam anzugehen. 

Zu Hause angekommen, gebt ihr dem Hund daher am besten zunächst die Möglichkeit, sich in Ruhe umzusehen und die neue Umgebung kennenzulernen. Bereitet ein wenig Futter und frisches Wasser vor, sodass er sich bei Bedarf stärken kann. 

Ein sicherer Rückzugsort:

Wichtig ist ein Rückzugsort, an dem sich der Hund sicher und ungestört fühlen kann. Dieser Ort sollte ausschließlich ihm gehören und nicht zum Spielen oder Füttern genutzt werden. Gebt dem Hund die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, wenn er sich überfordert fühlt.

Tipps für die Gestaltung des Rückzugsortes:

  • Wählt eine ruhige, zugfreie Ecke, die nicht mitten im Geschehen liegt.
  • Sorgt für eine gemütliche Unterlage, die dem Hund Halt und Komfort bietet.
  • Stellt sicher, dass dieser Platz für den Hund jederzeit zugänglich ist.

Erste Begegnungen und der richtige Umgang:

Viele Tierschutzhunde sind in den ersten Tagen und Wochen unsicher oder ängstlich. Sie müssen erst lernen, dass sie euch vertrauen können. Um ihnen den Einstieg zu erleichtern, solltet ihr auf folgende Dinge achten:

  • Nicht zu viel Aufmerksamkeit auf einmal: Beobachtet den Hund aus der Distanz, ohne ihn ständig anzuschauen oder ihm zu folgen. Das gibt ihm Raum, um in seinem eigenen Tempo die neue Umgebung zu erkunden.
  • Vermeidet direkten Augenkontakt: In der Hundesprache kann dies als Bedrohung interpretiert werden. Stattdessen könnt ihr den Hund kurz anschauen und dann wieder wegsehen.
  • Seitliches Annähern: Nähert euch dem Hund seitlich, da eine direkte Frontalkonfrontation einschüchternd wirken kann.
  • Körpersprache beachten: Achtet auf Signale wie Hecheln, Ohrenanlegen oder Lecken über die Schnauze. Diese zeigen, dass der Hund gestresst ist. In solchen Momenten sollte die Situation entschärft werden.
  • Streicheln mit Bedacht: Viele Hunde mögen es nicht, von oben auf den Kopf getätschelt zu werden. Streichelt ihn lieber sanft unter dem Kinn oder an den Seiten des Körpers.

Alltagsroutine einführen

Hunde orientieren sich stark an festen Abläufen, die ihnen Sicherheit geben. Daher ist es hilfreich, von Anfang an eine klare Tagesstruktur einzuführen:

  • Feste Fütterungszeiten: Gebt dem Hund immer zur gleichen Zeit sein Futter, damit er weiß, wann er damit rechnen kann.
  • Regelmäßige Spaziergänge: Führt den Hund behutsam an die neue Umgebung heran. Kurze, ruhige Spaziergänge sind ideal, um ihm die Möglichkeit zu geben, sich mit der Umgebung vertraut zu machen.
  • Rituale für Ruhephasen: Stellt sicher, dass der Hund zwischendurch genügend Ruhe hat, um die Eindrücke zu verarbeiten.

Unsicherheiten und Ängste verstehen:

Viele Tierschutzhunde haben Verhaltensweisen oder Ängste, die sie aus ihrer Vergangenheit mitbringen. Es kann sein, dass euer Hund in bestimmten Situationen unsicher oder ängstlich reagiert. Ihr müsst darauf vorbereitet sein, diese Herausforderungen mit Geduld und Verständnis anzugehen.

Häufige Herausforderungen:

  • Angst vor lauten Geräuschen: Viele Hunde erschrecken bei lauten Geräuschen wie Feuerwerk, Baustellenlärm oder Gewitter. Sorgt in solchen Momenten für eine ruhige Umgebung und gebt dem Hund das Gefühl von Sicherheit.
  • Probleme mit Autofahrten: Einige Hunde werden bei Autofahrten nervös oder ihnen wird schlecht. Hier kann es helfen, das Auto schrittweise positiv zu verknüpfen, z. B. mit kurzen Fahrten und kleinen Belohnungen. In manchen Fällen können auch Medikamente gegen Reiseübelkeit nötig sein.
  • Alleinsein: Das Alleinbleiben muss ein Hund oft erst lernen. Beginnt mit kurzen Trennungszeiten und steigert diese langsam. Es gibt jedoch Hunde, die damit ihr Leben lang Probleme haben. Das sollte von Anfang an berücksichtigt werden.

Integration ins Rudel:

Falls bereits andere Hunde in eurem Haushalt leben, sollte die erste Begegnung auf neutralem Boden, z. B. bei einem Spaziergang, stattfinden. So können sich die Hunde beschnuppern und kennenlernen, ohne sich territorial bedroht zu fühlen. Nach dem Spaziergang kann der neue Hund die Wohnung zunächst allein erkunden, bevor die anderen Hunde dazukommen. So wird klar, dass ihr die Situation kontrolliert und die Zusammenführung leitet. In den meisten Fällen orientieren sich Neuankömmlinge schnell an den vorhandenen Hunden, was ihnen das Einleben erleichtert.

Kompromisse eingehen und Herausforderungen akzeptieren:

Mit der Adoption eines Tierschutzhundes übernehmt ihr die Verantwortung für ein Lebewesen, das nicht perfekt ist und vielleicht nie sein wird. Manche Ängste oder Verhaltensweisen werden euch ein Leben lang begleiten. Wichtig ist, dass ihr bereit seid, euch darauf einzulassen und Kompromisse einzugehen.

Beispiele:

  • Ein Hund, der Angst vor Menschenmengen hat, wird möglicherweise nie ein Begleiter für Familienfeiern oder Restaurantbesuche.
  • Ein Hund mit Problemen beim Autofahren könnte euch dazu bringen, lange Reisen zu vermeiden.
  • Schwierigkeiten beim Alleinsein könnten bedeuten, dass der Hund immer jemanden in seiner Nähe braucht.

Fazit

Ein Tierschutzhund braucht vor allem eines: Zeit. Lasst ihm Raum, seine Umgebung kennenzulernen und Vertrauen zu euch aufzubauen. Mit Geduld, Liebe und einer klaren Struktur wird er sich Schritt für Schritt öffnen und zu einem loyalen Begleiter werden. Akzeptiert seine individuellen Eigenheiten und freut euch über die Fortschritte, die er macht. So wird die Beziehung zwischen euch und eurem neuen Familienmitglied wachsen und euch viele schöne Momente bescheren.

 

Der Alltag mit eurem neuen Hund

Sicherheit im Haus und unterwegs

Damit euer Hund nicht entwischt, solltet ihr stets wachsam sein. Achtet darauf, Haus-, Garten- oder Autotüren nur behutsam zu öffnen. Vergesst auch nicht, Fenster zu sichern, damit der Hund nicht hinausspringen kann. Beim Transport im Auto ist es weiterhin wichtig, den Hund in einer Transportbox oder mit einem Sicherheitsgurt zu sichern. So verhindert ihr, dass er beim Aussteigen plötzlich herausspringt.

Alltagsprobleme meistern

Manche Situationen, die für uns selbstverständlich sind, können euren Hund anfangs überfordern. Treppen, glatte Böden oder Türschwellen können ihm Angst machen. Geduld und liebevolles Training sind hier der Schlüssel. Belohnt euren Hund mit kleinen Leckerlis, wenn er Fortschritte macht, aber erwartet nicht, dass er seine Ängste sofort überwindet. Schritt für Schritt wird er lernen, mit diesen Herausforderungen umzugehen.

Doppelte Sicherung – ein Muss in der Eingewöhnungsphase

Wir empfehlen dringend, in der Anfangszeit ein Sicherheitsgeschirr zu verwenden. Normale Geschirre oder Halsbänder reichen oft nicht aus, da sich Hunde leicht daraus befreien und weglaufen können. Die Doppelsicherung ist essenziell: Befestigt die Leine sowohl am Geschirr als auch am Halsband. Sollte der Hund stark an der Leine ziehen, verhindert das Geschirr Verletzungen am Kehlkopf oder Genick. Achtet darauf, dass das Halsband breit und sicher sitzt, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.

Selbst wenn euer Hund zu Beginn nicht ängstlich wirkt, kann er in einer ungewohnten Situation plötzlich erschrecken. Daher solltet ihr auch in den ersten Tagen nicht-ängstliche Hunde doppelt sichern. Verzichtet vorerst auf Flexileinen, da diese herunterfallen und den Hund erschrecken oder verletzen könnten.

Leinenführung und Freilauf

Euer Hund sollte anfangs immer an der Leine geführt werden, da es Zeit braucht, bis ihr ihn und sein Verhalten in verschiedenen Situationen richtig einschätzen könnt. Auch wenn er am Anfang anhänglich und gehorsam erscheint, kann dies durch Unsicherheit bedingt sein. Sobald er sich eingelebt hat, wird er mutiger und selbstbewusster, was auch Jagdtrieb oder Entdeckerdrang auslösen kann. Leint den Hund erst dann ab, wenn der Rückruf zuverlässig funktioniert – auch bei Ablenkungen. Lasst euch dabei lieber mehr Zeit, um unnötige Risiken zu vermeiden.

Sicherheit im Garten

Überprüft den Garten sorgfältig auf mögliche Schlupflöcher und Ausbruchstellen. Lasst den Hund in den ersten Wochen niemals unbeaufsichtigt im Garten. Selbst wenn der Garten sicher erscheint, kann eine Schleppleine zusätzlichen Schutz bieten, insbesondere bei ängstlichen Hunden, die sich möglicherweise in Gebüschen verstecken. Es gibt Hunde, die erstaunlich hoch springen können, daher sollte auch die Höhe des Zauns überprüft werden.

Für den Fall, dass der Hund entwischt, ist es hilfreich, eine Steuermarke oder eine Adressplakette am Geschirr zu befestigen. So erhöht ihr die Chancen, ihn schnell wiederzufinden.

 

Sozialisation und Training:

Eingewöhnung eines Tierschutzhundes: Verhalten und Training

Tierschutzhunde haben oft keine Gelegenheit gehabt, grundlegende Erziehungsmaßnahmen wie Grundkommandos, Leinenführigkeit oder den richtigen Umgang mit Menschen zu erlernen. Es ist daher vollkommen normal, dass die ersten Tage in ihrem neuen Zuhause von Stress begleitet sind. Viele Hunde zeigen nach dem langen Transport eine Phase der Müdigkeit und Ruhe. Das Immunsystem ist möglicherweise noch geschwächt, was dazu führen kann, dass sie anfangs wenig Energie haben. Macht euch also keine Sorgen, wenn der Hund in den ersten Tagen zurückhaltend oder lethargisch wirkt.

Häufige Verhaltensweisen in den ersten Tagen:

  • Energieverlust und Müdigkeit: Euer Hund wird möglicherweise viel schlafen und wenig aktiv sein.
  • Unsicheres Verhalten: Diese Unsicherheit kann sich auf unterschiedliche Weisen äußern:
    • Drohverhalten wie Knurren oder Abschnappen.
    • Angst oder Verweigerung bei alltäglichen Dingen wie Treppensteigen, unbekannten Menschen oder Tieren, Berührungen oder Anleinen.
    • Anhänglichkeitsverhalten: Der Hund wird euch wahrscheinlich überall hin folgen und sich oft nicht von eurer Seite bewegen.

Sauberkeitstraining

Viele der Hunde sind nicht an das Leben in einem Haus oder einer Wohnung gewöhnt, daher kann es sein, dass sie anfangs im Haus ihr Geschäft verrichten. Seid geduldig, denn sie wissen es nicht besser. Häufige Spaziergänge helfen, dem Hund beizubringen, dass er seine „Geschäfte“ draußen erledigen soll und kann. Geht in den ersten Tagen immer die gleiche Strecke, das gibt dem Hund Sicherheit. 

Seid nicht beunruhigt, wenn der Hund am Anfang Durchfall haben sollte. Das kann durch die Futterumstellung und den Stress auftreten. In der Regel normalisiert sich das schnell.

Alleinbleiben trainieren

Das Alleinbleiben ist für viele Hunde egal ob aus dem Tierschutz oder vom Züchter eine große Herausforderung. Sie sind es nicht gewohnt, längere Zeit alleine zu sein, was häufig zu Ängsten führt. Es ist wichtig, mit viel Geduld an diesem Thema zu arbeiten. Euer Hund muss lernen, dass ihr immer wieder zurückkommt, auch wenn ihr das Haus verlasst. Wenn der Hund in eurer Abwesenheit etwas beschädigt oder sein Geschäft im Haus verrichtet, ist das keine Trotzreaktion, sondern ein Ausdruck von Stress und Unsicherheit. Beginnt das Training in kleinen Schritten mit wenigen Sekunden und steigert die Dauer nach und nach. Wenn euer Hund entspannt bleibt, könnt ihr die Zeitspannen weiter erhöhen. Achtet darauf, euch bei eurem Kommen und Gehen ruhig zu verhalten, um dem Hund zu zeigen, dass das Verlassen und Zurückkehren völlig normal sind. Geduld und eine ruhige Vorgehensweise sind hier der Schlüssel. Ihr könnt Kameras nutzen, um das Verhalten des Hundes zu beobachten, während ihr nicht zu Hause seid und den Hund so besser einschätzen.

Leinenführigkeit und Kommandos

Setzt euch keine unrealistisch hohen Ziele in den ersten Tagen. Stattdessen solltet ihr kleine, erreichbare Ziele anstreben, um Vertrauen aufzubauen. Hunde lernen am besten durch Wiederholung und Übung, daher ist es wichtig, mit konsequentem und sanftem Training zu beginnen. Fehlverhalten sollte nicht zu lange toleriert werden, da es sich sonst einprägen könnte. Eine Hundeschule oder ein erfahrener Hundetrainer, der sich mit Tierschutzhunden auskennt, kann hierbei sehr hilfreich sein.

Wenn euer Hund besonders ängstlich oder verhaltensauffällig ist, scheut euch nicht, professionelle Hilfe zu suchen. Trainer, die auf Tierschutzhunde spezialisiert sind, können euch wertvolle Tipps geben und euch helfen, mögliche Verhaltensprobleme zu lösen.

Danke, dass Du einem Hund aus dem Tierschutz eine zweite Chance geben möchtest! Mit Geduld, Liebe und Verständnis kann aus jedem Tierschutzhund ein treuer Begleiter für viele Jahre werden. 

 

Weitere wichtige Dinge…

  • Bedenkt bei der Auswahl eines Hundes, dass bestimmte Rassen nicht in alle Bundesländer vermittelt werden dürfen.
  • Ersthund - Besitzer in Niedersachsen sind verpflichtet, einen Hundeführerschein zu erwerben.
  • in Niedersachsen ist jeder Hund im niedersächsischen Hundezentralregister anzumelden.
  • in NRW ist der Paragraph 10 zu erwerben, sofern der Hund mehr als 40 cm Schulterhöhe und/ oder 20 kg Gewicht hat bzw. bekommt.
  • Der Hund muss innerhalb von 2 Wochen bei der Kommune für die Steuer angemeldet werden.
  • Vergesst nicht für den Hund eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Auch wenn er super lieb und brav sein sollte, könnte er dennoch Schäden in Millionenhöhe verursachen.
  • Wir empfehlen euch eine OP- oder Krankenversicherung abzuschließen.
  • Registriert eueren Hund bei einem Haustierzentralregister (Tasso), damit er schnell wiedergefunden wird, falls er einmal verloren geht. Die Hunde sind bei Anreise auf Place for Paws – Pfotenhilfe e.V. registriert und müssen umgemeldet werden!
  • Es besteht die Möglichkeit, dass sich euer zuständiges Veterinäramt bei euch meldet und eine Vorstellung des Hundes fordert, da dieser aus dem Ausland stammt. Es entscheidet jedes Veterinäramt eigenständig, ob diese Vorstellung nötig ist. Dabei handelt es sich um eine Überprüfung des Gesundheitszustandes und der Dokumente und ist durchaus gängige Praxis. 

Warum gibt es eine Schutzgebühr?

Vielleicht fragst du dich: „Warum muss ich eine Schutzgebühr zahlen, wenn ich einem Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause gebe?“ Diese Frage hören wir oft, und wir möchten dir gerne erklären, was es mit der Schutzgebühr auf sich hat und warum sie notwendig ist.

Wichtig zu wissen, die Schutzgebühr ist keine Kaufgebühr! Es geht nicht darum, mit den Hunden Geld zu verdienen, viel mehr dient die Schutzgebühr dafür, die Kosten, die bereits für den Hund entstanden sind, auszugleichen. Es handelt sich also um eine Art Beitrag, um sicherzustellen, dass der Hund eine angemessene Chance auf ein neues Leben bekommt.

Wie Albert Einstein einst sagte „Was nichts kostet, ist nichts wert.“ – Dieser Grundsatz hat sich in den Köpfen unserer Gesellschaft gehalten. Und diese Hunde sind viel mehr wert als nur eine Schutzgebühr. Durch die Schutzgebühr soll unter anderem sichergestellt werden, dass nicht einfach unüberlegt ein Hund adoptiert wird. Die Entscheidung, einem Hund ein Zuhause zu geben, sollte immer bewusst und überlegt getroffen werden, es geht hier um ein Lebewesen, das nur das Beste verdient hat. 

Die meisten Hunde aus dem Tierschutz haben eine schwierige und traurige Vergangenheit hinter sich. Damit sie ein glückliches Leben führen können, müssen sie gründlich versorgt und aufgepäppelt werden. Die Schutzgebühr hilft, die bereits entstandenen Kosten für den Hund zumindest teilweise zu decken. Die Hunde werden bei Tierschützern oder sicheren Einrichtungen vor Ort untergebracht, hier werden die Hunde bestmöglich versorgt, medizinisch behandelt und aufgepäppelt. Viele der Hunde kommen aus schwierigen Verhältnissen und benötigen intensive Betreuung.

Hier ein Überblick über die Maßnahmen die für jeden Hund anfallen:

  • Unterbringung 
  • Futter
  • Mikrochip inkl. Implantation
  • Impfungen
  • Wurmkuren
  • Floh- und Zeckenbehandlung
  • Schnelltests 
  • Kastration (bei Hunden ab 7 Monaten, spätestens vor Ausreise)
  • Bluttests
  • EU-Heimtierausweis
  • Transportkosten (Fahrzeug, Benzin, Fahrerunterbringung, Mautgebühren)

Je nach Hund entstehen zusätzliche Kosten, wenn z.B. Operationen, spezielle medizinische Behandlung oder Spezialfutter nötig werden.

Zudem braucht jeder Hund für Spaziergänge und Fahrten zum Tierheim Ausstattung wie Halsband, Geschirr, Leine, Näpfe und eine gesicherte Unterkunft. Für die Reise in ein besseres Leben wird auch eine Hundebox benötigt. Diese Dinge müssen vor Ort zur Verfügung stehen und oft kommen noch Benzinkosten für Fahrten zum Tierarzt oder in Kliniken hinzu, was häufig mit privaten Fahrzeugen der ehrenamtlichen Helfer erledigt wird.

Wie wird die Schutzgebühr verwendet?

Die Einnahmen aus der Schutzgebühr fließen direkt und zu 100% in unsere Tierschutzarbeit. Gesunde und junge Hunde, bei denen geringere Kosten anfallen, tragen durch ihre Schutzgebühr zu den höheren Kosten für ältere oder kranke Hunde bei, die oft auch schwerer zu vermitteln sind.

Jeder Hund ist uns gleich viel wert, unabhängig von Alter, gesundheitlichem Zustand oder seiner Herkunft.

Bitte beachte, dass die Schutzgebühr nicht erstattet wird, falls der Hund aus irgendeinem Grund zurückgegeben wird. Es handelt sich schließlich nicht um einen Kaufpreis, sondern um eine Deckung der bereits angefallenen Kosten. Wenn es dazu kommt, dass ein Hund kurzfristig die Familie verlassen muss und nicht umgehend eine passende Pflegestelle gefunden werden kann, müssen die Hunde vorübergehend in einer uns bekannten, zuverlässigen Pension untergebracht werden oder im schlimmsten Fall muss der Rücktransport erfolgen. Das ist ebenfalls mit zusätzlichen Kosten verbunden.  

Zusammengefasst: Die Schutzgebühr setzt sich aus vielen verschiedenen Kostenpunkten zusammen und ist wichtig, damit wir unsere Arbeit fortsetzen können, möglichst vielen Hunden zu helfen und ihnen ein gutes Zuhause zu vermitteln. Mit deiner Schutzgebühr trägst du einen wichtigen Teil dazu bei, dass auch viele andere Hunde unterstützt werden können.

Wenn du noch Fragen zur Schutzgebühr hast oder mehr wissen möchtest, melde dich gerne bei uns. 

 

Sicherer und respektvoller Umgang zwischen Kind und Hund

Hunde sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Auch wenn man selbst keinen eigen Hund hat, wird es immer zu Begegnungen zwischen Kindern und Hunden kommen – ob im Park, auf dem Weg zur Schule oder bei Freunden. Damit solche Begegnungen harmonisch und sicher verlaufen, ist es wichtig, Kindern frühzeitig den richtigen Umgang mit Hunden beizubringen. Falls ihr überlegt einen Hund zu adoptieren oder euch über einen sicheren Umgang zwischen Kind und Hund informieren wollt, haben wir hier ein paar Empfehlungen für euch zusammengefasst, die helfen Kinder auf den Kontakt mit Hunden vorzubereiten und eine sichere Basis für Begegnungen zu schaffen. 

Warum ist der richtige Umgang mit Hunden wichtig?

Hunde sind sensible Tiere, die auf die Körpersprache und das Verhalten ihrer Umgebung reagieren. Kinder hingegen handeln oft unüberlegt und verstehen nicht immer, wie ihre Aktionen auf einen Hund wirken. Ein falscher Umgang kann zu Missverständnissen führen, die sowohl für das Kind als auch für den Hund unangenehm oder sogar gefährlich sein können.

Ein respektvoller Umgang schützt Kinder vor möglichen Verletzungen und sorgt gleichzeitig dafür, dass der Hund sich wohl und sicher fühlt.

Grundlegende Regeln für den Kontakt zwischen Kind und Hund

1. Hunde verstehen lernen

  • Rangordnung: Hunde orientieren sich an einer klaren Rangordnung innerhalb der Familie. Sie müssen lernen, jedes Familienmitglied, einschließlich der Kinder, zu respektieren.
  • Körpersprache lesen: Eltern sollten Kindern erklären, wie Hunde sich ausdrücken. Ein wedelnder Schwanz bedeutet nicht immer Freude, und ein Knurren zeigt, dass der Hund sich unwohl fühlt.
  • Respekt vor den Bedürfnissen des Hundes: Hunde haben, genau wie Menschen, ihre eigenen Bedürfnisse. Sie brauchen Ruhepausen und wollen nicht ständig beschäftigt werden.

2. Sicherheit geht vor

  • Unbeaufsichtigte Momente vermeiden: Babys und Kleinkinder sollten niemals ohne Aufsicht mit einem Hund gelassen werden, auch nicht für ein paar Minuten. Selbst ein gut erzogener Hund kann in einer unvorhergesehenen Situation unerwartet reagieren.
  • Spielregeln erklären: Kinder sollten lernen, wie sie mit Hunden spielen können, ohne sie zu erschrecken oder zu überfordern. Grobe Spiele oder das Nachjagen des Hundes sind tabu.
  • Fremde Hunde: Kinder müssen wissen, dass sie fremde Hunde nicht ungefragt streicheln dürfen. Vorher sollte immer der Besitzer um Erlaubnis gefragt werden.
  •  Grundsätzlich würden wir euch immer empfehlen, dass ihr eure Kinder generell keine fremden Hunde streicheln lasst und immer genügend Abstand gehalten wird, damit sich ein Hund nicht durch die fehlende Distanz bedroht fühlt. 

3. Rücksichtnahme im Alltag / ein Hund Zuhause

  • Hunde nicht stören: Beim Fressen oder Schlafen brauchen Hunde ihre Ruhe. Ein gestörter Hund könnte gereizt reagieren.
  • Auf Rückzugsorte achten: Jeder Hund braucht einen festen Platz, an dem er sich sicher und ungestört fühlt. Kinder sollten diesen Ort respektieren.
  • Kein Ziehen oder Schubsen: Kinder müssen verstehen, dass Hunde kein Spielzeug sind. Grobes Verhalten wie Ziehen am Schwanz oder Drücken ist nicht erlaubt.

Gemeinsame Aktivitäten von Kind und Hund

Ein Hund kann ein wunderbarer Spielkamerad und Begleiter für Kinder sein. Gemeinsame Aktivitäten fördern die Bindung und helfen beiden, sich besser kennenzulernen.

  • Spaziergänge: Kinder können beim Gassigehen helfen, aber nie allein mit dem Hund unterwegs sein, vor allem bei größeren oder kräftigen Tieren.
  • Spielen mit Regeln: Spiele wie Apportieren oder Suchspiele eignen sich hervorragend. Dabei lernen Kinder, dem Hund klare Kommandos zu geben. 
  • Ein Hund hat seine eigenen Bedürfnisse. Wenn er keine Lust zum Spielen und Toben hat, müssen Kinder das akzeptieren!
  • Kinder und Hunde müssen das gemeinsame Spielen lernen, damit jeder weiß, was den anderen erwartet.
  • Pflegeaufgaben: Unter Aufsicht können Kinder kleine Aufgaben übernehmen, wie das Bürsten des Fells oder das Auffüllen des Wassernapfs.

Erziehung und Konsequenz

  • Einheitliche Regeln: Alle Familienmitglieder sollten sich an die gleichen Erziehungsgrundsätze halten. Unterschiedliche Kommandos oder Verhaltensweisen verwirren den Hund und erschweren die Erziehung.
  • Besuch einer Hundeschule: Eine Hundeschule kann helfen, den Hund besser zu verstehen und ihm das gewünschte Verhalten beizubringen. Kinder können von den dort vermittelten Regeln ebenfalls profitieren.
  • Grenzen setzen: Kinder sollten wissen, dass sie dem Hund klare Anweisungen geben dürfen, aber auch akzeptieren müssen, wenn der Hund mal nicht spielen möchte.

Verantwortung als Familie

Ein Hund ist kein Geschenk für ein Kind, sondern ein neues Familienmitglied, das viel Aufmerksamkeit und Pflege benötigt. Die Hauptverantwortung für den Hund liegt immer bei den Erwachsenen. Kinder dürfen gerne mithelfen, aber stets unter der Anleitung und Aufsicht der Eltern.

Vorteile einer guten Beziehung zwischen Kind und Hund

Eine positive Beziehung zwischen Kind und Hund fördert das Verantwortungsbewusstsein, stärkt das Vertrauen und schafft wunderschöne gemeinsame Erlebnisse. Kinder lernen, Rücksicht zu nehmen und die Bedürfnisse eines anderen Lebewesens zu respektieren. Ein Hund kann ein treuer Freund und Begleiter sein, mit dem Kinder wertvolle Erfahrungen sammeln.

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