Was ist eine Pflegestelle für einen Hund?
Eine Pflegestelle ist ein temporäres Zuhause für Hunde, die entweder aus einem Tierheim, einer Tötungsstation oder in einigen Fällen direkt aus einer schwierigen familiären Situation kommen. Der Hund lebt für eine gewisse Zeit in der Familie der Pflegestelle, bis ein dauerhaftes, geeignetes Zuhause für ihn gefunden werden kann. In dieser Zeit hat er die Chance, sich an ein häusliches Umfeld zu gewöhnen, Vertrauen zu Menschen zu entwickeln und grundlegende Verhaltensweisen zu lernen.

Warum sind Pflegestellen so wichtig?
Pflegestellen sind unverzichtbar für den Tierschutz. Du hilfst nicht nur einem Hund, ein besseres Leben zu beginnen, sondern trägst auch dazu bei, Tierheime und Tierschützer*innen zu entlasten. Jeder Hund, der in eine Pflegestelle zieht, schafft Platz für einen weiteren Notfall im Tierheim oder bei Tierschützer*innen.
Pflegestellen bieten den Hunden die Möglichkeit, in einem geschützten Umfeld Vertrauen zu entwickeln und alltägliche Dinge zu lernen. Hunde aus schwierigen Verhältnissen oder dem Ausland sind oft traumatisiert oder haben noch nie in einer Familie gelebt. Durch deine Unterstützung bereitest du sie optimal auf ihr endgültiges Zuhause vor. Zudem können Interessenten den Hund vor der Adoption kennenlernen, was die Vermittlungschancen deutlich erhöht.

Welche Voraussetzungen solltest du als Pflegestelle erfüllen?
Als Pflegestelle übernimmst du eine wichtige Verantwortung. Hier sind die Voraussetzungen, die du mitbringen solltest:

• Zeit und Geduld: Viele Pflegehunde müssen grundlegende Dinge wie Stubenreinheit oder den Umgang mit alltäglichen Situationen erst lernen. Das erfordert Geduld und liebevolle Betreuung.
• Sicheres Umfeld: Dein Zuhause sollte so gestaltet sein, dass der Hund nicht weglaufen kann. Bei Spaziergängen ist oft ein Sicherheitsgeschirr mit doppelter Sicherung notwendig.
• Einfühlungsvermögen: Pflegehunde haben oft traumatische Erlebnisse hinter sich. Sie brauchen Liebe, Verständnis und Ruhe, um Vertrauen zu Menschen aufzubauen.
• Übernahme der Futterkosten: Du solltest bereit sein, die Kosten für artgerechtes Futter selbst zu tragen.
• Kontakt mit dem Ordnungsamt: Erkundige dich, ob für den Pflegehund Hundesteuer anfällt. Falls ja, übernimmt der Verein diese Kosten gegen Nachweis.
• Bereitschaft zur Zusammenarbeit: Du solltest regelmäßig mit dem Verein kommunizieren und Berichte über die Entwicklung des Hundes schreiben.

Welche Aufgaben hast du als Pflegestelle?
Als Pflegestelle übernimmst du viele wichtige Aufgaben, um den Hund auf ein neues Leben vorzubereiten:

• Pflege und Versorgung: Du gibst dem Hund ein vorübergehendes Zuhause, versorgst ihn mit artgerechtem Futter, frischem Wasser und – falls nötig – Medikamenten. Die Futterkosten trägst du selbst.
• Erziehung und Sozialisierung: Pflegehunde müssen oft die grundlegenden Regeln des Zusammenlebens lernen, z. B. Stubenreinheit und Grundkommandos wie „Sitz“ oder „Bleib“. Außerdem hilfst du dem Hund, sich an Alltagssituationen wie Spaziergänge, Straßenverkehr oder das Leben in einer Familie zu gewöhnen.
• Regelmäßige Berichte: Du informierst den Verein regelmäßig über die Entwicklung des Hundes. Deine Einschätzungen zum Verhalten, Gesundheitszustand und Fortschritt des Hundes helfen bei der Vermittlung.
• Unterstützung bei der Vermittlung: Du hilfst dem Verein, ein geeignetes Zuhause für den Hund zu finden. Fotos, Videos und deine Einschätzungen sind dabei sehr wertvoll. Zudem ermöglichst du Interessenten, den Hund bei Besuchen kennenzulernen.

Welche Aufgaben hat der Verein?
Der Tierschutzverein unterstützt dich bei deiner Arbeit als Pflegestelle:

• Versicherung: Jeder Pflegehund ist über den Verein haftpflichtversichert.
• Tierarztkosten: Der Verein übernimmt alle Tierarztkosten, solange der Besuch vorher abgesprochen wurde. In Notfällen reicht es, den Verein nach der Erstversorgung zu informieren.
• Betreuung und Austausch: Der Verein steht dir mit Rat und Tat zur Seite. Bei Unsicherheiten oder Fragen kannst du dich jederzeit melden.
• Hundesteuer: Sollte Hundesteuer anfallen, übernimmt der Verein die Hundesteuer. In den meisten Gemeinden sind Pflegehunde bis zu 2 Monate steuerfrei. 

Fazit: Warum es so erfüllend ist, Pflegestelle zu sein
Pflegestelle zu sein, ist eine wundervolle Erfahrung, die nicht nur dem Hund, sondern auch dir selbst unglaublich viel gibt. Es gibt nichts Schöneres, als einem unsicheren Hund zu helfen, sein Vertrauen aufzubauen und zu sehen, wie er mutiger und fröhlicher wird. Jeder kleine Fortschritt – das erste Schwanzwedeln, neugierige Blicke auf Spaziergängen oder gemeinsame Kuschelstunden – schenkt dir Freude und Nähe. Auch wenn der Abschied manchmal schwerfällt, weißt du, dass du diesem Hund einen wichtigen Start in ein neues Leben ermöglicht hast. Gleichzeitig hast du Platz für einen weiteren Notfall geschaffen und damit doppelt geholfen. Als Pflegestelle wirst du Teil einer Gemeinschaft von tierlieben Menschen, mit denen du dich austauschen kannst. Jeder Hund hinterlässt Spuren in deinem Herzen – und das Gefühl, etwas wirklich Sinnvolles und Wertvolles getan zu haben, bleibt für immer.

Wie wirst du Pflegestelle?

Wenn du Interesse hast, eine Pflegestelle zu werden, fülle bitte das folgende Bwerbungsformular  vollständig aus und sende es an uns. Falls du vorher Fragen hast, kannst du uns jederzeit per E-Mail (Team@placeforpaws.de) oder über Social Media kontaktieren. Gerne beantworten wir deine offenen Fragen.

Der weitere Ablauf umfasst folgende Punkte:

• Vorgespräch: Das Teammitglied, dass deine Anfrage bearbeitet wird sich bei dir für ein Erstgespräch melden, ihr vereinbart gemeinsam einen Termin für das Telefonat. Hiebei werden alle offenen Fragen geklärt und wir prüfen, ob deine Wohn- und Lebenssituation geeignet ist, um einen Pflegehund aufzunehmen.
• Vorkontrolle: Nach dem Telefonat hast du Zeit, deine Entscheidung in Ruhe zu treffen. Wenn du dir immer noch vorstellen kannst Pflegestelle zu werden, organisieren wir eine Vorkontrolle. Dabei prüft eins unserer Teammitglieder oder eine durch uns beauftragte Person dirket vor Ort oder per Video-Call, ob deine Angaben aus der Bewerbung stimmen und ob dein Zuhause und Umfeld für den Hund geeignet sind. Anschließend erhalten wir ein Feedback, das in den weiteren Prozess einfließt.
• Vertrag abschließen: Von beiden Seiten bestehen keine Bedenken? Dann wird zwischen dir und dem Verein ein Pflegestellen-Vertrag geschlossen. Dieser regelt die gegenseitigen Rechte und Pflichten.
• Transport: Wenn uns der Vertrag unterschieben vorliegt, werden wir mit dir alles weitere in Bezug auf Transpordatum und Ankunft bei dir besprechen.