Wir hatten die Möglichkeit, das großartige Team von Spitz an Pawtners e.V. nach Rumänien zu begleiten. Unser Fokus lag darauf, Informationen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und herauszufinden, wie man vor Ort am besten unterstützen kann.
Tag 1 – Begegnung mit engagierten Tierschützerinnen
Gleich am ersten Tag durften wir zwei beeindruckende Tierschützerinnen kennenlernen, die Hunde direkt von der Straße retten. Mit viel Herzblut und unermüdlichem Einsatz päppeln sie die Tiere auf, versorgen sie medizinisch und bereiten sie auf eine mögliche Vermittlung vor. Es war schön zu sehen, wie viel Energie und Liebe sie in die Hunde stecken – und wie gut es den geretteten Tieren hier geht.
Tag 2 – Besuch im öffentlichen Shelter von Piatra Neamț
Der zweite Tag führte uns ins öffentliche Shelter von Piatra Neamț, einer rumänischen Tötungsstation. Schon der erste Eindruck war überwältigend: Zwischen 430 und 470 Hunde befinden sich derzeit dort.
Die Hunde stammen entweder direkt aus dem Landkreis Neamț oder aus den umliegenden Gemeinden. Während die Hunde aus Piatra Neamț selbst nicht mehr getötet werden dürfen, gilt dies nicht für die Tiere aus anderen Gemeinden – sie können nach einer Frist von 14 Tagen getötet werden.
Um uns einen Überblick zu verschaffen, schauten wir uns die einzelnen Kennel genau an. Außerdem halfen wir einer rumänischen Tierschützerin bei ihrer wöchentlichen Fütterungsaktion. Jeden Sonntag bereitet sie mit ihrem Team eine extra Portion Futter für jeden Hund im Shelter vor und verteilt es in den Zwingern – eine großartige und dringend benötigte Unterstützung für die Hunde.
Tag 3 – Weitere Eindrücke aus dem Shelter
Auch am dritten Tag verbrachten wir unsere Zeit im Shelter von Piatra Neamț. Wir füllten Wassernäpfe auf, fütterten die Hunde und begannen, uns intensiver mit einzelnen Tieren zu beschäftigen.
Die Zustände vor Ort sind leider weit entfernt von den Mindestanforderungen, die in Deutschland für Tierheime gelten. Die Kennel sind stark verschmutzt, der Boden ist oft mit Kot und Urin bedeckt. Zudem sind die Zwinger viel zu überfüllt, was immer wieder zu Kämpfen um Futter und Schlafplätze führt. Besonders schwächere Hunde leiden unter diesen Bedingungen.
Immer wieder begegneten uns Hunde mit Verletzungen oder kranke Tiere – doch leider ist die medizinische Versorgung kaum gesichert und viele Hunde gehen in der Masse unter. Diese Momente waren besonders schwer für uns, da wir oft nur begrenzt helfen konnten und stattdessen nur Schadensbegrenzung betreiben konnten.
Tag 4 – Einblick in das Quarantänezimmer
Auch heute haben wir den gesamten Tag in der Tötungsstation verbracht und uns diesmal intensiv mit den Hunden im Quarantänezimmer beschäftigt. Dort waren drei Hündinnen mit ihren Welpen untergebracht – leider unter sehr schwierigen Bedingungen.
Eine der Mamas hatte gerade erst ihre Welpen zur Welt gebracht, sie waren nur wenige Tage alt. Deshalb war sie in einem viel zu kleinen Käfig untergebracht, um sie von den anderen Hunden abzuschirmen. Da sie dort jedoch keine Möglichkeit hatte, ihr Geschäft woanders zu erledigen, war der Käfig stark verschmutzt. Wir haben ihn gründlich gereinigt, die Hündin zugefüttert und ihr ein wenig Zuneigung geschenkt, die sie so dringend gebraucht hat.
Die anderen beiden Hündinnen konnten sich mit ihren Welpen frei im Raum bewegen. Besonders ins Herz geschlossen haben wir eine kleine schwarze Hündin mit ihrem beigen Welpen – sie war unglaublich anhänglich und menschenbezogen.
Tag 5 – Immer mehr Welpen kommen ins Shelter
Auch heute haben wir den gesamten Tag im Shelter verbracht. Jeden Tag bringen die Hundefänger neue Hunde und besonders aufgefallen ist uns, dass immer mehr Welpen ohne ihre Mutter oder Hündinnen mit ganz jungen Welpen eingefangen und ins Shelter gebracht werden.
Die Bedingungen vor Ort sind gerade für Welpen extrem schwierig und leider überleben viele nicht. Eine der größten Gefahren ist die Parvovirose, eine hochansteckende und oft tödliche Krankheit, besonders für junge, alte oder geschwächte Hunde.
Die Hunde im Shelter erhalten keine Impfung gegen den Erreger. Selbst wenn Welpen frühestens ab sechs Wochen gegen Parvo geimpft werden könnten, fehlen oft die Mittel – und viele sind bereits vorher infiziert oder verstorben.
Diese Situation macht noch einmal deutlich, wie dringend Kastrationsaktionen vor Ort benötigt werden. Nur so kann das Leid zukünftiger Generationen reduziert werden. Durch Kastration können unkontrollierte Geburten verhindert werden – und damit das Risiko, dass noch mehr Welpen in diesen schwierigen Bedingungen aufwachsen müssen.
Tag 6 – Kastrationsevent & Besuch des Shelters in Bacau
Heute war der erste Tag des Kastrationsevents, an dem wir uns dank eurer Unterstützung beteiligen konnten. Es war großartig zu sehen, dass das Angebot von den Menschen vor Ort so gut angenommen wurde und viele mit ihren Hunden kamen. Jede Kastration ist ein wichtiger Schritt, um das Leid der Straßenhunde langfristig zu reduzieren. Nur so kann sich nachhaltig etwas verändern!
Nach dem Event ging es für uns weiter in das öffentliche Shelter in Bacau. Anders als in Piatra Neamț gibt es dort nicht nur unzählige Zwinger, sondern auch eine große Freifläche, auf der viele Hunde leben. Anzahl der Hunde hier ca. 1000.
Das Leben auf der Freifläche ist Fluch und Segen zugleich. Die Hunde hier leben in verschiedenen Rudeln und viele von ihnen sind „verwildert“, sodass es schwierig ist, sich einen Überblick zu verschaffen. Nur die Hunde im vorderen Bereich konnten wir näher kennenlernen – einige waren sehr aufgeschlossen und freundlich, andere eher zurückhaltend oder ängstlich.
Aufgefallen ist uns, dass es ein paar Hunde mit starken Hautveränderungen gibt, die durch Demodex-Milben verursacht werden. Die Infektion verbreitet sich schnell unter den Hunden. Mit dem Medikament Bravecto könnte die Krankheit gut behandelt werden, doch leider fehlen auch hier oft die finanziellen Mittel.
Auch wenn das Leben auf der Freifläche im ersten Moment angenehmer erscheint als in engen Zwingern, bringt es Herausforderungen mit sich: Für alte oder kranke Hunde wird es besonders im Winter mit Kälte und Nässe lebensbedrohlich – und leider überleben nicht alle.
Tag 7 – Rettung aus der Tötungsstation & Kastrationsevent
Früh morgens sind wir wieder ins Shelter von Piatra Neamț gefahren. Obwohl es ursprünglich nicht geplant war, haben wir uns dazu entschieden, die kleine schwarze Hündin mit ihrem Welpen aus der Tötungsstation zu holen.
Dank euch haben die beiden nun Namen: Pepsi (die Mama) und Poppy (die Tochter). Gemeinsam mit dem Team von Spitz an Pawtners konnten wir an diesem Tag Pepsi, Poppy und vier weitere Hunde aus dem Shelter retten und in ein sicheres, privates Foster bringen.
Hier dürfen Pepsi und Poppy erstmal in der Quarantäne ankommen, bis Poppy die notwendigen Impfungen hat und nicht mehr der Gefahr ausgesetzt ist, sich mit Parvovirose zu infizieren. Es ist ein unglaublich schönes Gefühl zu wissen, dass wir diesen Hunden die Chance auf ein besseres Leben geben konnten – und gleichzeitig schwer, die anderen Hunde zurücklassen zu müssen.
Zum Abschluss des Tages haben wir noch einmal beim Kastrationsevent vorbeigeschaut. Auch heute konnten wieder viele Hunde und Katzen kastriert werden – ein wichtiger Schritt für nachhaltigen Tierschutz. Ein riesiges Dankeschön an das tolle Team, das dieses Event so reibungslos möglich gemacht hat! Insgesamt wurden 191 Hunde und Katzen bei dieser Aktion kastriert.
Tag 8 – Abschied mit gemischten Gefühlen
Unser letzter Tag vor Ort war noch einmal emotional und intensiv. Wir haben den gesamten Tag im öffentlichen Shelter verbracht
Einige der Welpen, die wir zu Beginn unserer Reise noch geknuddelt haben, haben es nicht geschafft. Viele waren schon nicht mehr in ihrem Zwinger und Zwei von ihnen fanden wir tot in einer Hundehütte zwischen den noch lebenden Geschwistern – Momente, die uns besonders nahegehen. Doch genau solche Erlebnisse zeigen uns, warum es sich lohnt, für diese Hunde zu kämpfen.
An diesem Tag kam es auch zu einer heftigen Beißerei in einem der Zwinger. Wäre niemand von uns in der Nähe gewesen, hätte der Kampf für einen Hund vermutlich tödlich geendet. Wir konnten ihn rechtzeitig herausholen und seine Verletzungen notdürftig versorgen. Schnell war klar, dass er eine Behandlung in der Klinik braucht. Dank des großartigen Teams von Spitz an Pawtners wurde alles möglich gemacht, damit der liebe Rüde schnellstmöglich in die Klinik kommt und adäquat versorgt wird.
Leider wurden auch heute wieder mehrere Welpen – teils mit, teils ohne Mutter – von den Hundefängern gebracht. Wir haben einen Großteil des Tages damit verbracht, die Kleinen mit speziellem Welpenfutter zuzufüttern und die Quarantäneräume nochmal gründlich zu reinigen.
Es ist ein komisches Gefühl, zu wissen, dass wir morgen nicht mehr hier sein werden. Wir fragen uns, was aus den Hunden wird, können sie durch andere Vereine reserviert werden und bekommen eine Chance auf Vermittlung, werden sie getötet oder werden wir sie bei der nächsten Reise wiedersehen?
Diese Gedanken machen den Abschied definitiv schwer, weil die Hunde Spuren in unseren Herzen hinterlassen.
Doch eines ist sicher:
Diese Reise hat uns gezeigt, wie wichtig nachhaltige Hilfe vor Ort ist. Kastrationen, Aufklärung und Vermittlungen sind der Schlüssel, um das Leid langfristig zu verringern.
Fazit – Warum wir weitermachen
Es war eine emotionale Achterbahn, die uns gezeigt hat, wie wichtig unsere Hilfe vor Ort ist. Wir haben viele berührende und tarurige Momente erlebt. Doch eines steht für uns fest: Wir wollen weitermachen und diesen wundervollen Tieren eine Stimme geben.
Dank eurer Spenden konnten wir einen kleinen Beitrag leisten, um die Hunde vor Ort zu unterstützen und wertvolle Projekte zu fördern.
Spendenkonto: Place for Paws - Pfotenhilfe e.V.
IBAN: DE40 5465 1240 0006 1249 52
Paypal: spende@placeforpaws.de
Jede noch so kleine Unterstützung hilft uns, weiterzumachen und das Leben dieser Hunde zu verbessern.
Danke, dass ihr an unserer Seite seid!
Im März haben wir die Möglichkeit, einen befreundeten Verein nach Rumänien zu begleiten und ein wichtiges Kastrationsevent zu unterstützen. Unser Ziel: so viele Hunde wie möglich kastrieren zu lassen, um langfristig Tierleid zu verhindern.
Kastrationen sind der nachhaltigste Weg, um den Kreislauf zu durchbrechen und das Elend zu reduzieren. Jedes Jahr werden unzählige Welpen geboren – die meisten von ihnen haben keine Chance und sie überleben nur wenige Tage. Die kleinen Körper können Krankheiten, Kälte und Hunger nicht standhalten. Durch deine Spende hilfst du uns, das Leid kommender Generationen zu verringern.
➡ Eine Kastration kostet zwischen 30 und 40 € – jede noch so kleine Spende zählt!
➡ Möchtest du eine Kastrationspatenschaft übernehmen? Unter Helfen findest du weitere Informationen dazu.
Danke, dass du mit uns einen Unterschied machst!
Spendenkonto:
Place for Paws -Pfotenhilfe
Sparkasse Rhein-Haardt
Iban: DE40 5465 1240 0006 1249 52
BIC: MALADE51DKH
Paypal:
Hunde sind auf uns Menschen angewiesen – sie wurden einst geschaffen, um uns zu begleiten, zu unterstützen und an unserer Seite zu stehen. Durch die Domestikation sind sie von uns abhängig und brauchen unsere Fürsorge, um zu überleben und ein gutes Leben führen zu können. Sollte diese Verantwortung wirklich nur innerhalb unserer eigenen Grenzen gelten? Sollte nicht jedes Lebewesen, das in Not ist, Hilfe erhalten?
Es ist traurig, dass der Auslandstierschutz immer wieder kritisiert wird, denn diese Kritik verfehlt den eigentlichen Kern der Sache. Jeder Mensch hat das Recht, selbst zu entscheiden, ob und wie er helfen möchte. Niemand sollte sich dafür rechtfertigen müssen, wenn er sich für Tiere in anderen Ländern einsetzt – genauso wenig, wie sich jemand entschuldigen muss, der den Tierschutz im eigenen Land unterstützt. Die Vorstellung, dass Tierschutz nur innerhalb der eigenen Landesgrenzen stattfinden sollte, ignoriert die globale Verantwortung, die wir als Gesellschaft für das Wohl der Tiere tragen.
Natürlich gibt es auch in Deutschland viele Hunde, die ein Zuhause suchen und es verdienen, dieses zu finden. Doch das bedeutet nicht, dass wir die Situation der Tiere in anderen Ländern aus den Augen verlieren sollten. In Deutschland sind die Bedingungen für viele Hunde vergleichsweise gut. Tierheime bieten ihnen Schutz, sie erhalten Futter und medizinische Versorgung, und sie sind vor unmittelbaren Gefahren geschützt. Das heißt nicht, dass es hier keine Herausforderungen gibt oder dass der Tierschutz in Deutschland nicht weiterhin wichtig ist. Aber gravierende Missstände wie unkontrollierte Vermehrung, massenhafte Tötungen, Misshandlung und Vernachlässigung sind in Deutschland eher die Ausnahme als die Regel.
In vielen anderen Ländern gibt es für Straßenhunde keine sicheren Zufluchtsorte, keine staatliche Unterstützung und oft keine Gesetze, die sie schützen. Sie kämpfen täglich ums Überleben, sind Hunger, Krankheiten und Gewalt schutzlos ausgeliefert.
Auch wenn es in Deutschland viele Hunde gibt, die auf ein Zuhause warten, dürfen wir nicht die Augen vor dem Leid in anderen Ländern verschließen. Der Auslandstierschutz ist keine Modeerscheinung, sondern eine Notwendigkeit. Wenn wir als Gesellschaft der Überzeugung sind, dass jedes Tier ein Recht auf ein gutes Leben hat, dann darf dieses Recht nicht an Landesgrenzen enden. Indem wir Hunden aus dem Ausland helfen, retten wir Leben und geben ihnen die Chance auf ein besseres Dasein. Denn Tierschutz sollte überall dort stattfinden, wo Tiere Hilfe brauchen.
Straßenhunde vermehren sich unkontrolliert, was zu Überpopulation, Hunger und Krankheiten führt und den Kreislauf des Leidens immer weiter verstärkt. Kastrationen sind die einzige nachhaltige Lösung, um dieses Problem einzudämmen. Weniger ungewollt geborene Tiere bedeuten auch weniger Leid. Durch gezielte Kastrationskampagnen möchten wir aktiv dazu beitragen, das Elend der Straßenhunde zu reduzieren.
Nicht jeder Hund kann oder sollte vermittelt werden. Viele Hunde sind durch ihre Vergangenheit traumatisiert oder gesundheitlich beeinträchtigt und nicht für ein Leben in einer Familie geeignet. Unser Ziel ist es daher, die Hunde in ihrem Heimatland bestmöglich zu versorgen – mit medizinischer Hilfe, Futter und einem geschützten Lebensraum. Jeder Hund verdient ein würdiges Leben, unabhängig davon, ob er adoptiert wird oder nicht.
Nachhaltiger Tierschutz beginnt mit Wissen und Bewusstsein. Durch Aufklärung möchten wir Menschen für die Bedürfnisse von Tieren sensibilisieren und so langfristig ein Umdenken bewirken. Nur wenn wir verstehen, welches Leid Tiere erfahren und wie wir es verhindern können, lassen sich dauerhafte Veränderungen erreichen. Gemeinsam können wir mehr Verständnis und Verantwortungsbewusstsein schaffen – für eine bessere Zukunft der Tiere.
E-mail: team@placeforpaws.de
Anschrift: Bahnhofstr. 20, 67146 Deidesheim
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